Quellen für die Wiederkehr Johannes der Täufer
Wo steht, dass Johannes der Täufer in diese Welt wiederkehrt? Hinter dieser Frage verbirgt sich der Zweifel, mit dem sich die meisten
Menschen auseinandersetzen müssen, wenn sie zum ersten Mal damit konfrontiert
werden. Es ist sehr wichtig, für sich selbst die Frage zu beantworten. Ein
Jeder ist hier selbst gefordert. Erst nach der persönlichen Beantwortung der
Frage kann man sich mit den eigentlichen Themen beschäftigen.
Im Folgenden sind die wichtigsten Quellen genannt und deren Inhalt kurz
ausgeführt. Weiterführende Informationen kann man in den Büchern »Johannes der Täufer, sein Leben und Wirken - seine Wiederkehr« und »Der Bund der Rose« nachlesen.
Die deutlichsten
Hinweise auf eine Wiederkehr Johannes des Täufers bzw. Elijas finden sich in der
Bibel bei den Propheten Maleachi und bei Jesaja. Maleachi nennt in [Mal. 3,23] präzise den
Namen Elija, während Jesaja in [Jes 40,3–6a] den Wegbereiter mit »einer Stimme in der Wüste« ankündet.
Aufgrund der Jesus
Worte wie in [Mt 11,14] »Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll
«, in [Mt 17,10-13], in [Mk
9,11-13] müssen wir davon ausgehen, dass Johannes der Täufer mit Elija
identisch ist.
Jesus Christus wusste um die Sendung Johannes des Täufers und um dessen
Identität mit Elija. Er wusste aber offenbar auch um die doppelte Funktion und
Aufgabe des Täufers. Die erste war die Vorläuferschaft und die Wegbereitung für
Jesus selbst. Die zweite aber erfüllt sich jetzt: Seine Wiederkehr vor den
Tagen des Endgerichts.
Diese
Elija-Identität von Johannes der Täufer umgibt etwas Geheimnisvolles: Elija war
der erste Prophet Gottes, andererseits ist er der letzte Bote vor dem Gericht
des Herrn: Fast erscheint es so, dass damit Alpha und Omega zu einem Ganzen
zusammenfließen.
nach oben
Hildegard von Bingen
Diese erneute
Wiederkehr Johannes des Täufers beschreibt auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179) sehr ausführlich in ihrer visionären »Schau des wahren Lichts«. Es ist
ihr eigentliches Hauptwerk, in dem sie das lange und schmerzhafte Ringen des
Elija bzw. Johannes mit dem Antichristen detailliert voraussagt (siehe »Johannes der Täufer, sein Leben und Wirken - seine Wiederkehr«).
Elija ist in
dieser Darstellung ein treuer Gottesmann an die Seite gestellt: Henoch. Hier
denkt man sofort an die Stelle in der Offenbarung des Johannes [Offb 11,3-13],
wo der Kampf der zwei Zeugen, die von Gott gesandt sind gegen den Herrn der
Welt (Luzifer) geschildert wird. Hinter diesen zwei Edlen dürfen wir Elija bzw.
Johannes den Täufer und Henoch vermuten.
Papst Johannes XXIII
Kaum ein Papst genoss
so viel Sympathie und Zuneigung wie Johannes XXIII (1881-1963). Er hinterlässt
der Welt ein großes Werk als Papst, aber auch sein persönliches »il giornale dell' anima«, das Tagebuch
der Seele. 13 Jahre nach seinem Tod
erfährt die Welt einen kleinen Teil seiner Prophezeiungen. Sie datieren
nachweislich auf die Jahre bis 1935. Die Entdeckung ist von Geheimnissen
umgeben. Nur etwa ein Fünftel der Prophezeiungen ist veröffentlicht unter dem
Titel »Le profizie de Papa Giovanni«.
In den Textstellen finden wir auszugsweise
die Sätze:
»Michael und Johannes werden auf die
Erde herabsteigen ...
Erwartet das Zeichen des Johannes.
Das Lamm ist bereit.
Öffnet euer Herz der Lilie.
Die von den Posaunen angekündigte
Stimme wird machtvoll sein.
Licht aus dem Westen, das letzte
Licht vor dem ewigen unbekannten Lichte.
Die Zeit ist
nahe«.
Die
Wortwendungen können wie folgt gedeutet werden: Mit Michael (im Originaltext:
Mikail) ist wahrscheinlich der Erzengel gemeint, der zusammen mit Johannes dem
Täufer in das Erdgeschehen eingreifen wird. Im weiteren Verlauf dieses Textes
wird verschlüsselt ausgedrückt, daß Johannes eine Friedensbotschaft bringt, die
von der Welt aber nicht angenommen wird.
Dann aber
erscheint als Rettung das Zeichen des Johannes, dem erneuten Vorläufer und Wegbereiter
Christi, denn es heißt auch: »Das Lamm
ist bereit«. Es ist dabei aber auch leicht vorstellbar, daß die Welt zu
diesem Zeitpunkt in den Händen des Antichristen ist. Wie sehr wird Johannes
dann verfolgt werden!
In der Lilie sehen wir einen deutlichen Hinweis
auf Maria, die Mutter Gottes; in der »machtvollen
Stimme« einen Hinweis auf Johannes den Täufer, der ebenfalls mit »dem Licht aus dem Westen« gemeint sein
wird. Er ist dabei der letzte Gesandte, das
letzte Licht vor der Wiederkehr des Geistes Christi.
»Die Zeit ist nahe« ist ein belegter Ausspruch des Täufers, der
das Kommen des Christus ankündigte. Er hat in dieser Prophezeiung eine bewusste
und gezielte Bedeutung und symbolisiert die Hoffnung und Erfüllung.
nach oben
Weitere Quellen:
Bertha Dudde
Die bekannte Seherin Bertha Dudde (1891 - 1965) erhielt zur Mitte des 20. Jh. eine ausführliche geistige Schau
über die Wiederkehr Johannes des Täufers zur Endzeit. Ihre Prophezeiung ist
deckungsgleich mit der Vision Hildegards von Bingen, in einigen Bereichen und
Erklärungen noch präzisierender. So z. B. sagt sie aus, dass der Leib Johannes
des Täufers schon auf Erden geboren ist. Dieser Mensch hat ebenfalls den Namen
Johannes. Er ist sich seiner erneuten Erdenmission jedoch nicht bewusst bis zu
der Stunde, da sein Leib vom Geist des Johannes erfasst wird.
Wie Hildegard von Bingen, so schildert auch Bertha Dudde den schweren Weg Johannes des Täufers in ihrer visionären Schau.
Beide Seherinnen prophezeien die Missachtung und Verfolgung des erneuten
Vorläufers Christi. Die Welt nimmt ihn nicht an, obwohl er in Liebe und Demut - aber auch entschlossen - die Menschen zu Gott hinführen will. Der weitaus
größte Teil der Menschen wendet sich sogar gegen ihn, predigt er doch die
Abkehr von dieser Welt. Am Ende seines irdischen Wirkens ereilt ihn das gleiche
Schicksal wie einst: Er wird ermordet, seine Mitstreiter sind den Häschern
ausgeliefert. Eine schreckliche Parallele und Wiederholung der Verblendung
dieser Welt.
Jakob Lorber
Vielen Lesern ist auch der steirische Mystiker Jakob Lorber (1800 - 1864) bekannt. Auch ihm wurde in einer geistigen Schau durch die Stimme Jesu
Christi die Wiederkehr Johannes des Täufers zur Endzeit geschildert. In einer
Textstelle heißt es: »So ihr es annehmen
wollt, da ist dieser Johannes, der Elijas, der zukünftig vor dem Messias noch
einmal kommen soll«.
|